Beate Müller-Gemmeke steht Schüler/innen der GMR Rede und Antwort

Am 18.Juli war Beate Müller-Gemmeke zu Besuch an der Gustav-Mesmer-Realschule und stand den Klassen 9c+d Rede und Antwort.

Normalerweise laden die Schulleitung oder Lehrer/innen Gäste an die Schule ein, doch dieser Besuch kam durch einen Schüler zustande. Enes Sülün (Kl. 9d) knüpfte auf einer Party Kontakte, die zum Besuch der Bundestagsabgeordneten Beate Mülle-Gemmeke führten. EWG Lehrerin Karen Marenke war darüber begeistert und übernahm die restliche Organisation.

Zu Beginn berichtete Frau Müller-Gemmeke über ihren beruflichen Werdegang. So studierte sie nach ihrer Ausbildung als Erzieherin Sozialpädagogik. Im Alter von 25 Jahren wurde sie zur Gemeinderätin in Pliezhausen gewählt. Im Jahr 2000  trat sie den Grünen bei, für die sie seit 2009 im Bundestag sitzt. Sie ist Sprecherin für Arbeitnehmerinnenrecht und ist im Ausschuss Arbeit und Soziales. Ein großes Anliegen ist ihr bei ihrer Arbeit die Gleichstellung von Frau und Mann. Außerdem ist sie Mitglied im Landesvorstand Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg. Da der Bundestagsabgeordneten der Austausch mit jungen Leuten sehr wichtig ist und sie dafür wirbt, dass man sich mehr über Wahlprogramme und Politik überhaupt informieren sollte, war es für sie selbstverständlich, an die GMR zu kommen.  Die Neuntklässler wurden ermutigt, ihr Fragen zu stellen.

Natürlich wollten die Schüler/innen von Frau Müller-Gemmeke wissen, warum sie ihr Herz an die Grünen verloren hat. Sie begründete ihre Zugehörigkeit zu den Grünen vor allem damit, dass die Grünen aus der Antiatomkraftbewegung entstanden sind und dass sie die Frauenpolitik mit ihrem Einsatz für Gleichberechtigung schätzt. Sie könnte sich nicht vorstellen, Mitglied einer anderen Partei zu sein, auch wenn sie sich manchmal wünscht, dass ihre Partei noch sozialer sein sollte.

Neugierig waren die Jugendlichen auch über den Tagesablauf der Politikerin. Obwohl sich Frau Müller-Gemmeke für das Arbeitsrecht einsetzt, so hat sie als frei gewählte Bundestagsabgeordnete selbstverständlich keinen Anspruch auf einen 8 Stunden Tag oder ein freies Wochenende. Bestimmt ist es deshalb auch gerechtfertigt, dass sie so gut verdient.

Auch das Thema Brexit, das im Unterricht bereits diskutiert wurde, kam zur Sprache. Frau Müller-Gemmeke beschrieb ihre Fassungslosigkeit, als sie vom Ergebnis der Volksabstimmung in Großbritannien erfuhr. Es sei schwer einzuschätzen, welche Folgen der Brexit haben wird. Außerdem, so schmunzelt sie, sei sie froh, nicht mit dem neuen Außenminister von GB zusammenarbeiten zu müssen.

Ein anderes aktuelles Thema, auf das die Bundestagsabgeordnete angesprochen wurde, war ihre Ansicht zur Flüchtlingskrise. Hier stört sie die Angstmacherei „….sie kommen alle“, die von der AfD und teilweise der Presse betrieben wird. Immerhin seien es nur 1,5 % der 63 Millionen Flüchtlinge weltweit, die bei uns Schutz suchen.  Sie denkt, dass es einiges an Deutschland zu kritisieren gibt, dass es aber ein Glück ist, hier geboren zu sein und keinen Krieg erlebt zu haben.

Der Besuch von Beate Müller-Gemmeke war eine interessante Abwechslung im Schulalltag und wer weiß…? Vielleicht empfängt sie uns ja bei unserer Abschlussfahrt nächstes Jahr im Bundestag?

 

Sarah Ott, 9d

Viola Qunaku, 9d