Artikel aus dem Alb - Boten: Verantwortung für sich und andere übernehmen

Ein Jahr lang haben sich Schüler der Gustav-Mesmer-Realschule beim CVJM zu Schülermentoren ausbilden lassen. Dabei erlangten sie soziale Kompetenzen, die ihnen und ihren Mitmenschen zugutekommen.

 

Quelle: Maria Bloching, Alb-Bote

Wer in einer Bewerbung ehrenamtliches Engagement nachweisen kann, ist seinen Mitbewerbern einen deutlichen Schritt voraus. Denn ein Betrieb schaut längst nicht nur auf gute Noten, sondern vor allem auch darauf, ob sich ein junger Mensch in die Gesellschaft einbringt, ob er Verantwortung für sich und andere übernehmen kann und das gesellschaftliche Miteinander pflegt.

Das erfuhren die 13 Schüler der Gustav-Mesmer-Realschule von Bürgermeister Mike Münzing, der zur Übergabe ihrer Schülermentoren-Zertifikate ins CVJM-Heim gekommen war. "Es geht darum einen eigenen Weg zu finden - weg von der Fremdbestimmung hin zu einem selbstständigen und organisierten Tagesablauf", machte er deutlich.

Im Rahmen des Junior-Schülermentorenprogramms wurden die Achtklässler ein Jahr lang beim CVJM Münsingen von Jugendreferent Tobias Rompf ausgebildet. Sie haben dabei nicht nur theoretische Kenntnisse über die Jugendarbeit gewonnen, sondern sich auch praktisch in unterschiedlicher Weise weitergebildet. Sie leiteten Jungen- und Mädchenjungscharen, brachten sich bei der Christbaumsammelaktion, beim Maultaschenessen und beim Orangenverkauf ein, legten für ihre Schule ein Pausenspielprogramm auf und bieten dieses sehr zur Freude ihrer jüngeren Mitschüler mit Basketball, Seilhüpfen, Limbo und Frisbee bis heute mit großem Erfolg an. Darüber hinaus absolvierten sie eine einwöchige Schulung, die ihnen wertvolle Grundlagen zur Übernahme von Verantwortung vermittelte. Wie arbeitet man in einer Gruppe? Welche Spiele eignen sich für welches Alter? Wie gehe ich mit Mobbing um? Bewusst werden bei der Ausbildung stets Themen aus dem Alltag der Schüler aufgegriffen, dadurch fällt das Anwenden im täglichen Miteinander nicht schwer.

Bereits zum vierten Mal fand diese Kooperation zwischen CVJM und Gustav-Mesmer-Realschule statt, wieder hat jeder Jugendliche einen Platz gefunden, an dem er sich mit seinen Fähigkeiten einbringen konnte. Münzing lobte die Bereitschaft der Schüler, sich außerhalb der Schulzeiten zu engagieren: "In einem Verein kann man fürs Leben lernen. Begegnungen und Gespräche schaffen Gemeinschaft". Und diese Gemeinschaft könne auch den Alltag an der Schule bereichern: "Schule soll nicht nur ein Ort der Bildung, sondern vielmehr Lebensort sein".

Dem konnte Schulleiterin Magdalena Kalbfell nur zustimmen. Sie hob den Erfolg der Schülermentorenausbildung im Rahmen des Schulprojekts "Soziales Engagement" hervor und verwies auf die Freizeit, die die Schüler investiert hätten. "Ihr seid Vorbilder für die jüngeren Schüler". Das Schülermentorenprogramm macht deutlich, dass Bildung nicht nur Sache der Schule ist. Bildung geht alle an. So hat auch diese Kooperation des CVJM mit der Gustav-Mesmer-Realschule, die mittlerweile schon zum Selbstläufer geworden ist, gezeigt, wie wichtig es ist, soziale Kompetenzen zur Entwicklung der Persönlichkeit zu fördern.

Dadurch kann laut Bürgermeister Münzing ein "Zappen durchs Leben" und ein "Wegrennen wenn's schwierig wird" vermieden werden. "Viele Unternehmer wünschen sich von einem Bewerber die Fähigkeit, dass er sich auf andere einlassen kann und sich seine Freizeit sinnvoll gestaltet. Wer angibt, am liebsten nur abzuhängen, der lässt auf wenig Motivation schließen" so Münzing. Die Schülermentoren haben allesamt Motivation gezeigt und bei dieser Formung ihrer Charaktere nach eigenen Angaben dabei selbst großen Spaß gehabt.

Info
Die Schülermentorenausbildung absolvierten Stani Horn, Kritijan Paunov, Lia Schilino, Sarah Motz, Jessica Albrecht, Celina Haag, Clemens Moor, Niklas Jänicke, Lukas Kleinert, Sebastian Glock, Bennet Schramm, Lida Josenhans, Laura Jarisch.

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